HDH

Bundesverband Deutscher Fertigbau e.V. (BDF)

„Hohe Qualitätsstandards im Fertighausbau“

Bauherren-Schutzbund und Bundesverband Deutscher Fertigbau im Dialog

18.05.2016

Weitere Infos:
Christoph Windscheif
c.windscheif@holzindustrie.de

2. Ansprechpartner
Fabian Tews
f.tews@holzindustrie.de


HDH/VDM Verbände der Holz- und Möbelindustrie
Flutgraben 2
53604 Bad Honnef
Deutschland

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PM-2016-BDF-Interview_1-Klaas_Dirk-Uwe

PM-2016-BDF-Interview_2-Becker_Florian

Anfang 2016 ist die neue Satzung der Qualitätsgemeinschaft Deutscher Fertigbau (QDF) in Kraft getreten. Verbraucherschützer begrüßen diese Selbstverpflichtung der Fertighaushersteller. Ein Interview mit Dirk-Uwe Klaas, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Deutscher Fertigbau (BDF), und Florian Becker, Geschäftsführer des Bauherren-Schutzbundes (BSB).

Was ist die Qualitätsgemeinschaft Deutscher Fertigbau (QDF)?
Klaas: Seit wir die QDF vor 27 Jahren gegründet haben, gibt sie den im BDF organisierten Fertighaushausherstellern hohe Qualitätsansprüche vor und prüft auch deren Einhaltung. Angetrieben von baurechtlichen Verordnungen, technischen Entwicklungen im Holz- und Fertigbau sowie nicht zuletzt von unserem eigenen Ehrgeiz bauen wir unsere freiwilligen Selbstverpflichtungen stetig aus. Zum nunmehr 14. Mal war es jetzt an der Zeit, unsere gestiegenen Qualitätsversprechen in einer neuen Satzung für den Bauherrn verständlich zu formulieren.
Becker: Als Verbraucherschutzorganisation für private Bauherren begrüßen wir Qualitätsinitiativen wie die QDF in der Bauwirtschaft. Mit der neuen QDF-Satzung erhöht die Fertigbaubranche ihre eigenen Qualitätsansprüche. Davon profitieren private Bauherren beim Hausbau mit einem Mitglied der Qualitätsgemeinschaft. Positiv ist aus Verbrauchersicht, dass das QDF-Gütesiegel für eine umfassend definierte Herstellungs- und Prozessqualität vergeben wird, die beispielsweise die Einhaltung von Anforderungen konkret definierter technischer Qualitätsstandards und gesetzlicher Vorschriften, der Energieeffizienz und des Umweltschutzes beinhaltet.

Welche Rolle spielt die unabhängige Begutachtung des BSB für den Bauherrn?
Klaas: Der Hausbau ist eine der existenziellen Entscheidungen des Lebens. Der BSB verfügt über große Expertise bei der Bauberatung und der Qualitätskontrolle – gerade auch im Bereich des Holz-Fertigbaus, der in puncto Konstruktion und Bauablauf einige Besonderheiten gegenüber dem konventionellen Bauen aufweist. Die Beratung des BSB gibt Sicherheit in der Entscheidung für ein Holz-Fertighaus.
Becker: Wir bieten dem privaten Bauherrn beispielsweise durch eine baubegleitende Qualitätskontrolle als Frühwarnsystem am Bau eine umfassende Hilfestellung an. Als Baulaie kann der Bauherr viele Dinge nicht richtig einschätzen oder frühzeitig erkennen. Hier unterstützen unabhängige Bauherrenberater des BSB mit ihrem Fachwissen. Das heißt, wir helfen den Bauherren, die Vertragserfüllung und die Bauqualität durch regelmäßige Baustellenkontrollen mit Dokumentation zu überprüfen. Schließlich unterstützen wir private Bauherren auch bei der Vorbereitung der Abnahme und bieten eine Fachbegleitung bei der Bauabnahme selbst an. Dabei beraten wir immer produkt- und firmenneutral. Von der Baubegleitung profitieren aber nicht nur private Bauherren sondern auch die Fertighaushersteller und Baufirmen, da Mängel frühzeitig erkannt und deshalb ohne großen Aufwand behoben und Konflikte vermieden werden können.

Die neue Satzung der QDF wurde an den Grundsätzen der Nachhaltigkeit ausgerichtet. Was bedeutet das für den Bauherrn?
Klaas: Nachhaltiges Bauen bedeutet für uns, dass ein Gebäude eine angemessene technische und funktionale Qualität zu bieten hat, welche mit einem hohen Komfort- und Sicherheitsniveau für die Nutzer einhergeht. Darüber hinaus muss die bauliche Lösung sowohl umwelt- und gesundheitsverträglich als auch wirtschaftlich und wertstabil gestaltet werden. In unserer neuen Satzung setzt sich dieser Nachhaltigkeitsanspruch aus den Kategorien „Prozessqualität“, „ökonomische Qualität“, „ökologische Qualität“, „soziokulturelle und funktionale Qualität“ und „technische Qualität“ zusammen.
Becker: Der Begriff „Nachhaltigkeit“ wird heute fast schon inflationär genutzt, oft aber ist es nicht mehr als ein inhaltsleeres Schlagwort. Als Verbraucherschutzorganisation für private Bauherren begrüßen wir es, wenn Haushersteller den Begriff der Nachhaltigkeit tatsächlich mit Leben füllen, ihren Qualitätsanspruch an den Grundsätzen der Nachhaltigkeit ausrichten und somit dem Bauherrn einen echten Mehrwert garantieren können. Es ist vorbildlich, wenn sich eine Branche ihrer Verantwortung bewusst ist und auch danach handelt.
Klaas: Wir wissen, dass das Vertrauen, das die Bauherren unseren Unternehmen und deren vorgefertigten Wand-, Dach- und Deckenelementen zu Baubeginn entgegenbringen müssen, auf den ersten Blick gewaltig ist. Tatsächlich aber gründet dieses Vertrauen auf der jahrzehntelangen Erfahrung der Hersteller sowie den strengen Prüfkriterien der QDF. Dass Bauherren darüber hinaus die Meinung des BSB einholen, sehen wir nicht als Misstrauensvotum – im Gegenteil: Für uns alle ist es das oberste Ziel, den Kunden langfristig mit seinem hochwertigen und nachhaltigen Zuhause zufriedenzustellen.

„Welche Erwartungen verknüpft der BSB mit der neuen Satzung der QDF?
Becker: Weil in der Vergangenheit die QDF wichtige Impulse für die Erhöhung der Bauqualität in der gesamten Fertighausbranche gesetzt hat, verknüpfen wir mit der neuen Satzung der QDF wiederum große Erwartungen. Die Qualitätssatzung selbst ersetzt aber weder eine Bau- und Leistungsbeschreibung noch den Bauvertrag. Entscheidend wird sein, dass die Qualitätsstandards der Fertighaushersteller zum Bestandteil der Bau- und Leistungsbeschreibungen und Verträge werden. Erst dann werden aus Selbstverpflichtungen der Mitgliedsunternehmen verbindliche vertragliche Vereinbarungen, die Verbraucher einfordern können. Wir erwarten, dass die neuen Qualitätsstandards im Planungs-, Herstellungs- und Bauprozess konsequent umgesetzt und den privaten Bauherren die entsprechenden Planungsunterlagen und technischen Nachweise übergeben werden. Darüber hinaus ist nach unseren Erfahrungen aus der Baupraxis ein Qualitätsmanagement wünschenswert, dass auch die Nachunternehmer mit einbezieht und damit die Qualitätsüberwachung aller Gewerke sicherstellt. Wir sehen die Qualitätskriterien der Satzung der QDF als Qualitätsmaß für die gesamte Fertighausbranche an und werden ihre Einhaltung in der Baupraxis bei der Vertragsprüfung und im Rahmen der baubegleitenden Qualitätskontrollen kontrollieren.

Bild 1: BDF-Hauptgeschäftsführer Dirk-Uwe Klaas. Foto: BDF

Bild 2: BSB-Geschäftsführer Florian Becker. Foto: BSB

Mehr zum Thema Fertigbau im Internet unter www.fertigbau.de oder bei Facebook unter www.facebook.com/fertigbau.

Weitere Infos:
Christoph Windscheif
c.windscheif@holzindustrie.de

2. Ansprechpartner
Fabian Tews
f.tews@holzindustrie.de


HDH/VDM Verbände der Holz- und Möbelindustrie
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