Bundesverband Deutscher Fertigbau e.V. (BDF)
BDF begrüßt neues Förderpotential für den Kleinwohnhausbau
Startschuss zur BNK-Nachhaltigkeitszertifizierung13.05.2016
Bad Honnef/München. Mit einem Informations- und Ausbildungsseminar hat die Pilotphase des Bewertungssystems Nachhaltiger Kleinwohnhausbau (BNK) des Bundes begonnen. Den Startschuss gaben die beiden Kooperationspartner Bundesverband Deutscher Fertigbau (BDF) und Hochschule München gemeinsam mit dem Start-up-Unternehmen „BiRN“ aus Bamberg, das vom Bundesbauministerium als erste Zertifizierungsstelle für das neue BNK-Gütesiegel anerkannt wurde. Die jetzt offiziell in den Markt eingeführte Nachhaltigkeitszertifizierung generiert Bauherren von Ein- bis Fünffamilienhäusern neues Förderpotential der KfW-Bank. „Mit der möglichen KfW-Förderung für BNK-zertifizierte Gebäude im Kleinwohnhausbau wurde politisch das richtige Signal gesetzt, um nachhaltiges Bauen auch für Familien attraktiver zu gestalten“, so Dirk-Uwe Klaas, Hauptgeschäftsführer des BDF.
Das BNK-Zertifikat zielt darauf ab, die Transparenz sowie die Qualität von Wohngebäuden in Deutschland zu fördern. „Denn neben einer verbesserten Bauqualität weisen zertifizierte Häuser nachweislich erheblich niedrigere Energie- und Betriebskosten auf, sind sicherer und komfortabler und fördern die Gesundheit ihrer Bewohner“, stellt Professor Dr. Natalie Eßig vom Fachgebiet Bauklimatik der Hochschule München fest. Im Rahmen eines Forschungsprojektes des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) entwickelte sie seinerzeit gemeinsam mit Professor Gerd Hauser und in Kooperation mit der Bau- und Immobilienwirtschaft das BNK-System.
Aufbauend auf den Ergebnissen der Hochschule München können die BNK-Nachhaltigkeitskriterien von ausgebildeten Nachhaltigkeitsauditoren angewendet werden. Die Prüfung der Audits und die Verleihung des BNK-Zertifikates übernimmt das Bau-Institut für Ressourceneffizientes und Nachhaltiges Bauen (BiRN), welches auch das Auftaktseminar in München veranstaltete. „BiRN hat das Ziel, das nachhaltige Bauen in Deutschland zu fördern. Unsere Aufgabe als Zertifizierungsstelle besteht neben der Aus- und Weiterbildung von Nachhaltigkeitsauditoren insbesondere in der Konformitätsprüfung und Ausstellung der BNK-Zertifikate im Auftrag des Bauministeriums“, fasst Paul Mittermeier, technischer Geschäftsführer des BiRN zusammen.
Rund 60 Teilnehmer folgten der Einladung des Start-ups und untermauerten damit die große Bedeutung der neuen Nachhaltigkeitszertifizierung für die Hausbaubranche. BiRN stellte ihnen die mögliche KfW-Förderung im Rahmen des Förderprogramms 431 „Energieeffizient Bauen und Sanieren – Zuschuss Baubegleitung“ vor und informierte über den Ablauf einer Zertifizierung sowie die Voraussetzungen für die Auditorenausbildung. Gleichzeitig nutzte der Veranstalter das Seminar als Auftakt für eine weitere Pilot- und Ausbildungsphase. In der Pilotphase wird die neu entwickelte Dokumentationssoftware für das BNK-System getestet. Eine Anmeldung von Ein- bis Fünffamilienwohnhäusern ist noch bis Ende Mai 2016 unter
mittermeier@bau-irn.de
möglich.
Dirk-Uwe Klaas vom BDF ist sich sicher, dass die Fertighausbranche beim BNK-System Vorreiter sein wird. „Dies hat sich schon in der Pilotphase gezeigt: Von den 18 teilnehmenden Gebäuden waren 12 Einfamilienhäuser. Davon wiederum wurden neun Häuser von sieben verschiedenen BDF-Mitgliedsunternehmen ausgezeichnet“, erläutert der Hauptgeschäftsführer. Den Grund dafür sieht er darin, dass zahlreiche Kriterien der Nachhaltigkeitsbewertung bereits für BDF-Mitglieder verpflichtend sind und von diesen vorbildlich eingehalten werden. „Mit unserer Qualitätsgemeinschaft Deutscher Fertigbau erarbeiten wir seit 1989 anspruchsvolle und kontinuierlich an den Stand der Technik angepasste Standards. Seit Jahresbeginn 2016 verpflichten sich unsere 45 Holz-Fertigbauunternehmen zur Einhaltung der sich inhaltlich und strukturell an der Nachhaltigkeit orientierenden neuen QDF-Satzung“, schließt Klaas. BDF/MK/FT