DEUTSCHE GÜTEGEMEINSCHAFT MÖBEL E.V. (DGM)
DGM gründet Klimapakt für die Möbelindustrie
Aufbäumen gegen den Klimawandel19.01.2016
Fürth. Gut einen Monat ist es her, dass sich Politiker und Abgeordnete aus aller Welt zur 21. UN-Klimakonferenz in Paris versammelt haben. Als Reaktion darauf, vor allem aber als direkte Antwort auf den rasant voranschreitenden Klimawandel, gründet die Deutsche Gütegemeinschaft Möbel (DGM) jetzt den „Klimapakt für die Möbelindustrie“. „Die massiven Auswirkungen des Klimawandels auf Mensch und Natur sind unaufhaltsam, dennoch müssen wir uns alle der Verantwortung stellen, die wir den Kindern, nachfolgenden Generationen und der Umwelt gegenüber haben“, sagt DGM-Geschäftsführer Jochen Winning. Er ermutigt die DGM-Unternehmen zur Teilnahme am Klimapakt, um damit einen wichtigen Beitrag zum 1,5-Grad-Ziel der UN zu leisten.
Das Fundament des Klimapakts bildet die CO2-Bilanz eines Unternehmens, der sogenannte Carbon Footprint (CO2-Fußabdruck). Möbelhersteller, die sich dem Pakt anschließen, berechnen jährlich auf Grundlage geltender Standards ihren „Fußabdruck“. Dieser setzt sich zusammen aus direkten und indirekten Treibhausgasemissionen, die ihrerseits in drei Bereiche („Scopes“) unterteilt sind.
Alle direkten Emissionen des Unternehmens, dazu gehören zum Beispiel Treibstoffe für unternehmenseigene PKW und LKW sowie Heiz- und Wärme- bzw. Kühlmittel, zählen zu Scope 1. Die indirekten Emissionen, die aus der Erzeugung selbst beschaffter Energie, wie etwa Strom, Fernwärme, Dampf oder Kühlungsenergie, resultieren, werden im Scope 2 erhoben. Scope 3 umfasst schließlich alle indirekten Emissionen, die aus dem Ablauf aller täglichen Unternehmensprozesse und dem Produktlebenszyklus hervorgehen – beispielsweise die Anfahrt der Mitarbeiter, externe Logistik, Wasserverbrauch sowie Nutzung der Produkte durch den Endkunden.
„Viele gewerbliche Emissionen sind natürlich unvermeidbar“, weiß Winning, doch auch hierfür hat die DGM eine Lösung: Unternehmen können hochwertige Klimaschutzzertifikate, zum Beispiel aus dem Gold Standard, von Projektbetreibern auf der ganzen Welt erwerben und damit unvermeidbare CO2-Emissionen kompensieren. Ein CO2-Zertifikat entspricht dabei dem Gegenwert einer Tonne an Emissionen. Für die Zukunft bietet die DGM im Hinblick auf weitere Emissionsreduktionen außerdem allen Mitgliedern kostenlos ihre Unterstützung bei der Auswahl geeigneter Grünstromanbieter und -tarife an.
Zur Kennzeichnung ihres Verantwortungsbewusstseins gegenüber dem Klimawandel erhalten alle Teilnehmer des Klimapaktes das DGM-Klimalabel. „Dies bietet dem Verbraucher eine zusätzliche Entscheidungsgrundlage, denn es zeigt ihm, dass er es mit einem Möbelstück zu tun, dessen Hersteller Wert auf den Klimaschutz legt“, so der DGM-Geschäftsführer. In der weiteren Entwicklung des Klimapaktes strebt die Gütegemeinschaft an, klimaneutrale Möbelhersteller und Möbel besonders auszuzeichnen. Das jetzige Konzept, das diese Fortsetzung in den kommenden Jahren ermöglicht, wurde von der DGM in Zusammenarbeit mit Georg Radermacher (LLB, MIB) von der Klimaschutzberatung BEaZERO.org und Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. Franz Josef Radermacher vom renommierten Forschungsinstitut für anwendungsorientierte Wissensverarbeitung (FAW/n) in Ulm entwickelt. DGM/FT
Über die DGM:
Seit 1963 verpflichten sich Möbelhersteller und Zulieferbetriebe freiwillig zur Einhaltung der insgesamt hohen DGM-Qualitätsstandards. Die Anforderungen leiten sich aus den Güte- und Prüfbestimmungen des „Goldenen M“, RAL-GZ 430, ab. Diese garantieren dem Nutzer von zertifizierten Möbeln deren Langlebigkeit und einwandfreie Funktion, sowie Sicherheit, Gesundheit und Umweltverträglichkeit. All diese Faktoren werden in unabhängigen Laboren geprüft und sichergestellt. Inzwischen umfasst die DGM mehr als 115 Mitglieder aus dem In- und Ausland.
Alle Grafiken: DGM
Weitere Informationen gibt es unter
www.dgm-moebel.de