HDH e.V.
HDH-Serie: Was man aus Holz so alles machen kann Nummer 1:
Musikinstrumente: Der Ton des Holzes beim Blasen, Streichen oder Zupfen03.08.2015
Musikinstrumente sind wohl so alt wie die Menschheit. Nachgewiesen werden können heute 5.000 Jahre alte Holzmodelle aus dem alten China. Die Forscher sind sich aber sicher: Seit Menschengedenken lieben die Menschen den Gesang begleitet von tongebenden Instrumenten. Musik ist Seelenbalsam als Wiegenlied, ist pietätvolle Begleitung religiöser Riten, ist Tanzgrundlage in allen Stilrichtungen, ist Rhythmusgeber und Launemacher. Schon in Urzeiten wurden verschiedene Materialien zur Herstellung von Musikinstrumenten verwendet. Alleine oder in Kombination dienten und dienen Metall (Gold, Bronze, Blech, Stahl), Stein, Kürbisfrüchte, Ton, Garne (Seide, Wolle), Leder und Holz zum Instrumentenbau.
Unabhängig von der Art der Tonerzeugung unterscheidet der Spieler des jeweiligen Musikinstrumentes sein Agieren. Er verwendet Blasinstrumente, Schlaginstrumente, Streichinstrumente, Tasteninstrumente und Zupfinstrumente. Vieler dieser Instrumente sind komplett aus Holz oder haben ganz oder teilweise hölzerne Oberflächen. Grund für die Verwendung von Holz sind seine resonanzgebenden Eigenschaften. Je nach Holzart können diese allerdings total unterschiedlich ausfallen. Das verwendete Holz bestimmt am Ende den Klang des Instrumentes. Bei gezupften Saiteninstrumenten, zu denen die Geige, die Gitarre, die Zither, die Harfe, die Mandoline, die kleine Ukulele, der große Kontrabass, das Cello und die Laute etc. gehören, wird gerne Ahorn verwendet. Die Akustik ist dann sehr klar und durchdringend. Ahorn wird im Geigenbau auch gerne mit Fichte kombiniert, wobei Hals und Saitenhalter aus massivem Hartholz wie Buchsbaum, Mahagoni, Walnuss oder Palisander hergestellt werden. Die Materialqualität des Holzes ist für den späteren Klang des Instruments verantwortlich. Holzbeschaffung, Lagerung und Auswahl gehören daher zum wichtigsten Knowhow der Musikinstrumente-Bauer. Klänge können sauber, spitz, warm, satt usw. sein und können sich im Laufe der Gebrauchszeit auch deutlich verändern. Es kommt daher nicht nur auf den Spieler an, da das Naturmaterial Holz dem Musikinstrument automatisch eine gewisse Klang-Dynamik verleiht. Bei den Schlaginstrumenten spielt Holz ebenfalls eine große Rolle, so zum Beispiel als ummantelndes und resonanzerhöhendes Furnier im modernen Schlagzeugbau. Bei den Tasteninstrumenten wie Klavieren, Cembalos, Orgeln und Flügeln dient Holz mindestens als Grundmaterial. Die typischen Holzblasinstrumente sind Flöten, Klarinetten, Oboen, Fagotte und auch das Saxophon. Es gehört, da sein Ton mit Hilfe eines Rohrblatts erzeugt wird, auch zur Familie der Holzblasinstrumente.
Mit einer Stückzahl von fast 900.000 war die Blockflöte im vergangenen Jahr das deutschlandweit am meisten produzierte Musikinstrument, gefolgt von den Schlaginstrumenten mit knapp 700.000 Stück. Gemeinsam machten beide den allergrößten Teil der insgesamt in Deutschland produzierten Musikinstrumente aus. Beim Produktionswert von knapp 200 Millionen Euro hingegen fielen sie mit 8 Millionen Euro (Blockflöte) beziehungsweise 16 Millionen Euro (Schlaginstrumente) vergleichsweise wenig ins Gewicht. Hierbei hatte der Flügel mit 75 Millionen Euro den größten Anteil.
Bild 1, 2, 3:
Holz verleiht Musikinstrumenten einen besonderen Charme. Foto: HDH/Schorn & Groh
Die Fotos und Graphiken stehen unter
https://www.flickr.com/photos/holzindustrie/sets/72157655529687329 zum Download für Sie bereit.