Verwertung alter Fenster und Fassaden schont die Umwelt und wertvolle Ressourcen
Dem Klimaschutz zuliebe19.12.2014
Frankfurt. Wie alle Bestandteile eines Hauses besitzen auch Fenster und Fassaden eine lange, aber nur begrenzte Lebensdauer. Sind die Rahmen nicht mehr dicht, das Glas blind oder weisen die veralteten Häuseraugen nicht mehr zeitgemäße Wärmedämmwerte auf, sollten sie durch neue, moderne Exemplare ersetzt werden. Doch was geschieht mit den alten Fenstern? „Ausgebaute Fenster und Fassadenelemente sind wertvolle Rohstofflieferanten. Sie bestehen unter anderem aus Metallen, Kunststoffen, Holz und Glas. Deshalb werden die zuvor voneinander getrennten und aussortierten Bestandteile über bundesweite Sammelsysteme dem Recycling zugeführt“, erklärt der Geschäftsführer des Verbandes Fenster + Fassade (VFF), Ulrich Tschorn.
Früher waren alte Fenster- und Fassadenelemente einfach nur Bauschutt. Diese Zeiten haben sich allerdings im wahrsten Sinne des Wortes „nachhaltig“ verändert. Angesichts endlicher Ressourcen, weltweit wachsender Nachfrage und den immer stärker spürbaren Klimaveränderungen ist das Thema Recycling aus der Fenster- und Fassadenindustrie seit langem nicht mehr wegzudenken. Viel zu viele wertvolle Rohstoffe würden sonst verloren gehen: Kunststoff, Holz, Metall und auch die Verglasung selbst eignen sich für mehr als nur ein weiteres Leben und dies möglichst in einem geschlossenen Kreislauf. „Aus alten Fenstern sollen wieder neue Fenster werden, die dann viel effizienter – das heißt mit einem geringen Energie- und Rohstoffverbrauch – hergestellt werden können“, so Tschorn zum Thema Recycling in der Fenster- und Fassadenbranche.
Alle Bestandteile werden verwertet
Die Rahmen alter Kunststofffenster werden in mehreren Schritten auf Millimetergröße zerkleinert, gereinigt, aufbereitet, plastifiziert und regranuliert. Das Endprodukt dient dann wieder als wertvoller Rohstoff für die Herstellung von neuen, hochwertigen Fenster- oder Bauprofilen. Bei Holzfenstern werden die alten Rahmen für die Energiegewinnung verwendet, denn nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz ist das Holz ein CO2-neutraler Energieträger. „Dieser kann in modernen Biomasse-Heizkraftwerken für die effiziente Produktion von Energie eingesetzt werden“, so Tschorn. Bei Metallfenstern schließlich wird das Rahmenmaterial geschreddert und gereinigt. Danach wird das Material eingeschmolzen und zum Beispiel im Falle von Aluminium zu Pressbolzen gegossen. „Aus diesen werden dann wieder Fenster- und Bauprofile gefertigt, die der Qualität des Vorproduktes in keiner Weise nachstehen“, erklärt der VFF-Geschäftsführer. Das Gleiche gilt für die Fenstergriffe und die Fensterbeschläge, die ebenfalls aus wertvollen Metallen bestehen – auch sie werden verwertet und neu verwendet. Das Altglas aller Fenster erfüllt schließlich auch noch einen guten Zweck: Es wird wieder in die Glasproduktion eingegliedert und erwacht zum Beispiel als hochwertiges Fensterglas oder als sonstiges Glasbauteil zu einem weiteren Leben. VFF/DS
Der Expertenrat:
„Weitere Informationen zur Verwertung von Altfenstern finden Sie auf www.fensterratgeber.de im Bereich ‚Alte Fenster‘. Dort ist auch eine Broschüre zu dem Thema abgelegt, die zum kostenlosen Download bereitsteht. Wer darüber hinausgehende Informationen zur Wertstoffverwertung ausgebauter Fenster sucht, kann sich außerdem an folgende Stellen wenden:
- Für das Aluminiumfenster-Recycling an die Initiative A/U/F unter www.a-u-f.com
- Für das Kunststofffenster-Recycling an die Firma Rewindo unter www.rewindo.de
- Für das Holzfenster-Recycling an den VFF unter www.window.de“
Bild 1:
Recycling von Fenstern und Fassaden ist ein Zukunftsthema. Foto: VFF
Bild 2:
Teile von Aluminiumfenstern beim Recycling. Foto: VFF/Kural GmbH
Weitere Informationen zum Thema Lüften:
www.fensterratgeber.de.