Wesentliche Änderungen im Leitfaden zur Montage 2014
22.07.2014
Frankfurt. Mit der aktuellen Überarbeitung des Leitfadens zur Montage wurden diverse Anpassungen an neue Erkenntnisse umgesetzt. Der Leitfaden gibt in den bewährten Teilen die anerkannten Regeln der Technik wieder und wurde um den aktuellen Stand von Technik und Normung ergänzt.
Eine der wesentlichsten Neuerungen ist mit dem Bild 5.2 in Diskussion gekommen. Dabei ist diese nur eine Frage der Betrachtung“, so Wolfgang Jehl vom Institut für Fenstertechnik (ift) Rosenheim. Der Fenstermonteur habe bereits seit jeher für die ausreichende Bemessung der Befestigung Sorge zu tragen. „Mit der Tabelle haben wir den Standardfall zur Vereinfachung der Abgrenzung definiert“, so Jehl. Für den Sonderfall 1 ist es wichtig, die Gegebenheiten als Montageverantwortlicher im Rahmen der Werkstatt- und Montageplanung genauer zu betrachten und, sofern keine Erfahrungen für die vorgefundene Situation hinsichtlich Mauerwerk, Fenstergegebenheiten nach Größe, Gewicht, etc. vorliegen, kann mit Hilfe der ebenfalls im Leitfaden enthaltenen Tabellen die Dimensionierung der Befestigung gefunden werden. Dies bezeichnen die Herausgeber als „statische Bemessung“. „Es handelt sich bei der statischen Bemessung jedoch nicht um die formale Erstellung einer Statik, sondern um die interne Bemessung beziehungsweise Beurteilung der anzunehmenden Lasten und die daraus resultierende Auswahl eines geeigneten Befestigungsmittels“, so Ulrich Tschorn von der Gütegemeinschaft Fenster und Haustüren. „Hierzu erwarten wir von den Herstellern der Befestigungsmaterialien, dass sie die entsprechenden Tragfähigkeiten für ihre Produkte angeben.“ Grundsätzlich besteht kein isolierter Anspruch auf Offenlegung dieser internen Berechnungen – sofern diese überhaupt erstellt wurden. „Sie dienen der betriebseigenen Arbeitsorganisation des Herstellers beziehungsweise Monteurs“, so der Bundesvorsitzende Fenster und Fassade, Peter Ertelt, von Tischler Schreiner Deutschland. „In den nächsten Wochen werden sicher noch weitere Erläuterungen zur Definition beziehungsweise Abgrenzung des Standardfalls zum Sonderfall 1 veröffentlicht.“ Die Auswahl von Befestigungsmitteln obliegt, sofern nicht in den Auftragsunterlagen anders gefordert, dem entsprechend qualifizierten Montageverantwortlichen. Der Sonderfall 2 regelt Befestigungen, für die ein statischer Nachweis, ein Prüfnachweis oder ein Verwendbarkeitsnachweis vorliegt beziehungsweise zu erbringen ist. Eine weitere Anpassung in Sachen Montage gibt es bei der Einbautoleranz. Diese betrug 1,5 Millimeter pro Meter (Wasserwaagengenauigkeit) und war bis dato mit maximal drei Millimetern begrenzt. „Letztere Begrenzung wurde aufgehoben, wobei die Funktionalität der Elemente und das optische Erscheinungsbild nicht eingeschränkt sein dürfen“, so die Autoren.
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