Aufwind im Entree
Der oft unterschätzte Flur wird endlich angemessen behandelt03.12.2013
Bad Honnef. Früher haben viele Menschen ihren Haus- oder Wohnungsflur einfach ausgeblendet. Er galt als Durchgangszimmer und „Verteiler“ und wurde gestalterisch vernachlässigt. Häufig war eine anspruchslose Deckenleuchte, eine kleine Garderobe und eine Schlüsselablage alles, was den Flur zierte. „Inzwischen haben aber immer mehr Menschen erkannt, dass der in vielen Wohnungen oft schmale Schlauch auch sinnvoll nutzbar sein kann und außerdem den ersten Eindruck bei (neuen) Gästen liefert und hinterlässt“, sagt Dirk-Uwe Klaas, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie.
So wurde der Empfangsbereich von seinen Bewohnern in den vergangenen Jahren kontinuierlich aufgewertet. Sowohl in repräsentativer Hinsicht wurde er freundlicher und gefälliger gestaltet, als auch in funktionaler Hinsicht optimiert. Manchen Bewohnern ist sogar ein liebenswerter, sehr emotionaler Flur wichtig, in dem man sich gleich so richtig wohlfühlt. Neben der Garderobe kann eine kleine, gut ausgeleuchtete Leseecke ihren Platz finden oder ein zusätzliches Regal für Bücher. In vielen Fluren eignet sich ein schmaler Sekretär mit Sitzgelegenheit für den Home-Office-Bereich im Miniformat, oder ein kleines Bänkchen auch zum An- und Ausziehen von Schuhen. Ebenfalls bieten sich eingepasste Möbel für den Raum unter der Treppe oder die Kopfwand eines langen Flures gut als „unauffälliger“ Stauraum an.
„Man kann fast jede Nische zum Stauraum umfunktionieren. Die deutsche Möbelindustrie bietet genügend Varianten für kleine Schränkchen mit Schubladen oder Regalböden, denn der Zuschnitt auf individuelle Maße ist heute ihr tägliches Brot“, sagt Klaas.
Neben der optimalen Ausnutzung des Raumes geht es bei der Neugestaltung des Flures auch um Farbe und Licht. So kann man auch mit relativ einfachen Mitteln eine komplett andere Atmosphäre herstellen. Eine frische helle Farbe vergrößert den Flur optisch und ganz mutig bringt eine Wandfläche in rot, blau oder grün immer einen überraschenden Akzent und eine fröhliche Grundstimmung. Licht ist heute in vielen Möbeln integriert. So gibt es beim Öffnen innenbeleuchtete Garderobenschränke oder innenbeleuchtete Schubladen. LED-Licht-Meterware wird zudem gerne als Hinterleuchtung von Zier-Paneelen, Spiegeln oder anderen Garderobenteilen verwendet. Solche indirekten Lichtquellen haben immer eine angenehme Helligkeit. Oft kann man die Lichtfarbe variieren, was zu noch mehr Wohlfühlatmosphäre beiträgt. Alles in Allem lohnt sich die aktive Umgestaltung des Flures. Schließlich ist der Mensch im Schnitt 340 Tage im Jahr im eigenen Zuhause. Da wäre es doch viel zu schade, nicht jeden Winkel seiner eigenen vier Wände nach seinem persönlichen Stil zu gestalten.
Bildunterschriften:
Foto 1:
Farbe im Flur – ein Hingucker für alle Bewohner. (Foto: VDM)
Foto 2:
Eine Garderobe mit Sitzbank erleichtert das Schuhe anziehen und ist auch für den Schlauchflur geeignet. (Foto: VDM)
Foto 3:
Manche Flure eignen sich besonders für schmale Sekretäre. (Foto: VDM)