Massivholzmöbel: Wo beim Hobeln noch Späne fallen
22.08.2013
Herford. In Zeiten von Massenproduktion und Billigware sind die Werte Individualität und Qualität gefragter denn je. Der beste Ort, um seine eigene Individualität zum Ausdruck zu bringen, sind die eigenen vier Wände – und das beste Material für die Inneneinrichtung ist Massivholz. „Schließlich ist jedes aus massivem Holz gefertigte Möbelstück ein unverwechselbares Unikat. In kaum einem anderen Gewerbe wird heutzutage noch so viel Wert auf traditionelle Handarbeit gelegt wie bei den Herstellern von Massivholzmöbeln“, erklärt Andreas Ruf, Geschäftsführer der Initiative Pro Massivholz (IPM).
„Um die Einzigartigkeit des natürlich gewachsenen Holzes im Massivholzmöbel zu bewahren, sind aufwändige traditionelle Verfahren erforderlich“, erläutert der Möbelexperte. Das Ausgangsprodukt für alle Massivholzhersteller ist die Holzbohle, aus der Lamellen geschnitten und diese nach alter Handwerkskunst – Herz zu Herz und Splint zu Splint – zu Leimholzplatten verleimt werden. Diese Platten werden vor oder nach dem Zuschnitt in einem oder mehreren Schleifvorgängen per Hand oberflächenveredelt. „Hier fallen beim Hobeln tatsächlich noch Späne. Oft ist das Schleifen oder auch das Bearbeiten der Kanten von einem hohen Anteil handwerklicher Tätigkeiten bestimmt. Die einzigartige Haptik, die jedes Massivholzmöbel so besonders macht, ist immer das Resultat der Arbeit eines versierten Schreiners“, so Ruf.
Möbel aus Massivholz – mehr Natur geht nicht
Massivholzmöbel sind dank der Herkunft ihres Ausgangsmaterials Unikate der Natur. Und „natürlich“ heißt immer: Kein Naturprodukt gleicht dem anderen, je nach Art und Wuchsgebiet variieren die Eigenschaften. Das umfasst neben Textur- und Struktureffekten auch die laienhaft als „Holzfehler“ bezeichneten Haarrisse, Äste und Verwachsungen oder das Arbeiten des Holzes. Auch unterschiedliche Farbtöne in den einzelnen Holzlamellen einer Massivholzplatte, die jeweils heller oder dunkler ausfallen können, zählen dazu. Massivholz ist facettenreich und vielfältig, denn die unterschiedlichen Holzarten wirken auch komplett unterschiedlich. Und gerade diese Faktoren machen Massivholzmöbel so einzigartig und wertig.
DIN 68871: Was ist ein Massivholzmöbel?
Wann sich ein Stuhl, Tisch oder Schrank als „Massivholzmöbel“ bezeichnen darf, ist in der DIN Norm 68871 definiert. Demnach müssen Massivholzmöbel – mit Ausnahme der Rückwand und den Schubladenböden – durchgehend aus einer Holzart hergestellt und nicht furniert sein. Nicht umsonst weist die Stiftung Warentest darauf hin, dass das wertige „massiv“ nicht mit „echt“ zu verwechseln sei. Deshalb rät Andreas Ruf auch allen Möbelkäufern, im Geschäft gezielt nachzufragen: „In der Praxis verwenden viele Anbieter fälschlicherweise den Begriff ‚Echtholz’ für furnierte Span- oder Faserplatten. Das ist qualitativ aber eine ganz andere Schublade“. (IPM/hb)
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„Jedes Massivholzmöbel ist eine Kombination aus hochwertigem Werkstoff und handwerklichem Know-How“. Foto: IPM
Mehr Informationen über Massivholzmöbel gibt es unter
www.pro-massivholz.de.
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